Weltkirche

Ein Rosenkranz für die Welt – Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting

Michael Glaß am 29.05.2021

2021 05 29 aoelfb weltweites rosenkranzgebet altoetting1 Foto: Roswitha Dorfner
Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Bischof Stefan Oster betet den Rosenkranz vor dem Gnadenbild.

Am 28. Mai hat der von Papst Franziskus ausgerufene weltweite Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie Station in Altötting gemacht. Passaus Bischof Stefan Oster kam extra in den Wallfahrtsort, um in der Gnadenkapelle den Rosenkranz zu beten. „Sehr tief, sehr innig – und sehr gut vorbereitet“ habe er diesen erlebt, wie der Bischof im Anschluss verriet. Und auch die Besucher äußerten sich hoffnungsvoll.

Mit Gebe­ten ist das ja so eine Sache: egal wie sehr sich der Beter anstrengt, es ist schwer aus­zu­ma­chen, was sein Ein­satz tat­säch­lich bewirkt. Erst am 26. Mai hat­te Papst Fran­zis­kus in sei­ner Gene­ral­au­di­enz die Gläu­bi­gen beim Beten zu Demut und Geduld gemahnt: Gott sei kein Die­ner, der für die Erfül­lung von Wün­schen zustän­dig sei, sag­te er im Rah­men sei­ner Kate­che­se-Rei­he zum The­ma Gebet“. Da stellt sich also natür­lich die Fra­ge: Kön­nen Gebe­te wirk­lich hel­fen und heilen?

Wenn es nach Papst Fran­zis­kus geht, ganz bestimmt. Immer­hin war er es selbst, der für den Mai welt­weit eine Gebets-Initia­ti­ve gestar­tet hat: jeden Tag soll­te an einem gro­ßen Wall­fahrts­ort – in Tschen­sto­ch­au in Polen, in Fati­ma in Por­tu­gal, in Gua­de­lu­pe in Mexi­ko, in Lore­to in Ita­li­en, in Naga­sa­ki in Japan, um nur eini­ge zu nen­nen – gebe­tet wer­den: für die Opfer der Covid-Pan­de­mie sowie auch für jene, die unter den sozia­len und wirt­schaft­li­chen Fol­gen der Kri­se leiden.

Impressionen vom Rosenkranz-Gebet in Altötting I

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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Bischof Stefan Oster betet den Rosenkranz vor dem Gnadenbild.
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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Beter in der Gnadenkapelle.
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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Beter in der Gnadenkapelle.
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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Bischof Stefan Oster erteilt den Segen mit dem Gnadenbild.
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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Bischof Stefan Oster und Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl.

Nun war Alt­öt­ting an der Rei­he, als ein­zi­ger Ort in Deutsch­land. Laut Bischof Oster eine Ehre für uns“, dem Ort aber auch ange­mes­sen“. Denn gera­de auch wegen des Leids, das die Pan­de­mie gebracht habe, bräuch­ten die Men­schen Trost- und Hoff­nungs­or­te – Alt­öt­ting ist einer davon“, wie er auf Nach­fra­ge sag­te. Dabei äußer­te er auch die Hoff­nung, dass bald wie­der Wall­fahr­ten unein­ge­schränkt statt­fin­den können.

Eine Hoff­nung, die auch Lui­se Hell, Sekre­tä­rin im Alt­öt­tin­ger Wall­fahrts­bü­ro, teilt: Ich hof­fe, dass die Wall­fahrt, die auf­grund Coro­na der­zeit schwä­chelt, Men­schen welt­weit dazu moti­viert, nach Alt­öt­ting zu kom­men“, sag­te sie auf Nach­fra­ge. Vom Nut­zen“ der Initia­ti­ve zeig­te sie sich über­zeugt: Mit Gebe­ten hat man schon sehr viel erreicht“. Ähn­lich äußer­te sich etwa Man­fred Ben­kert, Mit-Initia­tor der Gebets­in­itia­ti­ve in der Alt­öt­tin­ger Anbe­tungs­ka­pel­le: Gera­de im Rosen­kranz-Gebet kön­ne man sehr viel Kraft und Segen erfah­ren. Alt­öt­tings Dia­kon Gerold Hoch­dor­fer beton­te: Ich erhof­fe mir, dass wir im Gebet gro­ße Kraft spü­ren für uns sel­ber; und dass wir Glau­bens-Gemein­schaft erle­ben und die­se wei­ter­ge­ben können.“

2021 05 29 aoelfb weltweites rosenkranzgebet altoetting2 Foto: Roswitha Dorfner
Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Beter am Vorplatz der Gnadenkapelle.

Übri­gens nah­men auch Wall­fah­rer an der Über­tra­gung des Gebets am Vor­platz der Gna­den­ka­pel­le teil. Rosi Hei­nin­ger und Gaby Are­nz aus Strau­bing eher zufäl­lig: sie gehen nor­ma­ler­wei­se jedes Jahr mit der gro­ßen Strau­bin­ger Pfingst-Wall­fahrt ins Herz Bay­erns“. Die­se konn­te jedoch heu­er wie so vie­le Wall­fahr­ten nur in einer sehr klei­nen Grup­pe statt­fin­den. So beschlos­sen die bei­den also an die­sem Tag eine Fuß-Wall­fahrt (ab Sim­bach) und waren bei der Ankunft über­rascht und erfreut, dass eine Gebets-Initia­ti­ve statt­fin­det: Da machen wir doch ger­ne mit“, erzähl­ten sie auf Nach­fra­ge. Rebek­ka O. wie­der­um war bewusst aus Mün­chen ange­reist: Ich bin mir sicher, dass Gebe­te etwas bewir­ken. Und ich unter­stüt­ze den Papst sehr ger­ne in sei­nen Anliegen.“

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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Bischof Stefan Oster und Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl im Umgang der Gnadenkapelle.

Der Papst hat­te neben dem all­ge­mei­nen jedem Wall­fahrts­ort auch ein wei­te­res Gebets­an­lie­gen ans Herz gelegt; in Alt­öt­ting soll­te vor allem für Papst, Bischö­fe, Pries­ter und Dia­ko­ne“ gebe­tet wer­den. Alt­öt­tings Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl erin­ner­te in sei­nen Begrü­ßungs­wor­ten u.a. an die bei­den Päps­te Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI., die bei­de den Wall­fahrts­ort besucht hat­ten und sich ihm sehr ver­bun­den zeig­ten. Prä­lat Metzl appel­lier­te: Schau­en wir also heu­te Abend gemein­sam auf Maria, die Schutz­frau Bay­erns, die Mut­ter der Kir­che, und bit­ten wir Sie wei­ter um Ihren Bei­stand in allen Stür­men der Zeit, bit­ten wir Sie heu­te ganz beson­ders für den Papst, die Bischö­fe, Pries­ter und Diakone.“

Bischof Oster ver­riet nach dem Gebet auf Nach­fra­ge, dass er in dem Haupt­an­lie­gen des Gebets an die vie­len Men­schen gedacht habe, die unter den Fol­gen der Pan­de­mie lei­den. Beim spe­zi­el­len Anlie­gen für Alt­öt­ting habe er vor allem die Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz im Her­zen gehabt“: dass wir ein Zeug­nis der Ein­heit und Ein­mü­tig­keit geben können“.

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Dass Gebete tatsächlich helfen und heilen können, zeigen Votivbilder im Umgang der Altöttinger Gnadenkapelle.

Rund eine drei­vier­tel Stun­de dau­er­te das Rosen­kranz-Gebet. Auf­grund der Coro­na-Beschrän­kun­gen konn­ten die­ses nur ein­zel­ne Besu­cher direkt in der Gna­den­ka­pel­le mit­er­le­ben. Auch vor der Kapel­le war nur ein begrenz­tes Platz­an­ge­bot mög­lich. Aller­dings gab es die Mög­lich­keit, von zuhau­se aus mit­zu­be­ten, denn der Rosen­kranz wur­de über Vati­kan-Medi­en eben­so wie über die Web­site des Bis­tums als Video-Stream im Inter­net übertragen.

Abschlie­ßend stellt sich also nur noch die Fra­ge, ob Gebe­te tat­säch­lich hel­fen. Auch zu die­ser schwie­ri­gen (Nach-)Frage“ äußer­te sich Bischof Oster: Ich glau­be, dass die Welt aus Lie­be geschaf­fen und erlöst wor­den ist“, erklär­te er. Gott sei also für die Men­schen da. Statt zu fra­gen, ob es etwas brin­ge, riet er beim Beten zu einer Hal­tung des Ich-bin-für-Gott-da“. Ich bin über­zeugt: Wenn wir beim Beten in die­se Hal­tung des Umsonst‘ kom­men, dann fließt die Gnade.“

Impressionen vom Rosenkranz-Gebet in Altötting II

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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Bischof Stefan Oster betet den Rosenkranz vor dem Gnadenbild.
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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Bischof Stefan Oster betet den Rosenkranz vor dem Gnadenbild.
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Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting: Bischof Stefan Oster in der Gnadenkapelle.
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Der Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie machte Station in Altötting und wurde weltweit übertragen; im Bild Übertragungswagen vor der Gnadenkapelle.

Ähn­lich hat­te sich übri­gens auch Papst Fran­zis­kus in sei­ner Kate­che­se-Rei­he geäu­ßert: Es ist Gott, der uns beim Beten bekeh­ren muss, nicht umge­kehrt.“ Selbst bei Gebe­ten mit den ehren­wer­tes­ten Moti­ven, etwa für Kran­ke oder den Welt­frie­den, sei es bes­ser, Gott die Din­ge zu über­las­sen. Und: Es sei der Glau­be, der das Gebet stützt. Der Tag der Erlö­sung wer­de kommen.

Kurz zusam­men­ge­fasst: Im Glau­ben liegt Hoff­nung und Chan­ce. Und ein welt­wei­tes Gebet in Zei­ten einer glo­ba­len Kri­se ist ein kla­res Zei­chen für alle.

Text: Micha­el Glaß, Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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