Wallfahrten

Mosaike aus der Wallfahrt

Redaktion am 23.08.2021

2021 08 23 aoelfb bulldog wallfahrt4 Foto: Roswitha Dorfner
Bulldog-Wallfahrt aus dem Umkreis von Neunburg vorm Wald in der Oberpfalz auf dem Altöttinger Kapellplatz.

Wallfahrt trotz Corona: Während der Pandemie kamen in den vergangenen Monaten immer wieder einzelne Pilger, Familien oder kleine Gruppen ins "Herz Bayerns" nach Altötting. Da größere Wallfahrten eine längere Vorlauf- und Organisationszeit sowie Planungssicherheit erfordern, wird dies wohl auch noch eine Weile so bleiben. Hier nun eine kleine Auswahl an Wallfahrten, die im August stattfanden.

Mit dem Kreuz am Bulldog

36 Bull­dog-Old­ti­mer vor allem aus dem Umkreis von Neun­burg vorm Wald in der Ober­pfalz park­ten am 13. August am Kapell­platz. Die­se unge­wöhn­li­che Idee einer Trak­to­ren-Wall­fahrt ist Orga­ni­sa­tor Johann Fischer zu ver­dan­ken. Zum zwölf­ten Mal kamen die Trak­to­ren nach Alt­öt­ting getu­ckert. Begeis­tert zeig­ten sich nicht nur eini­ge Schau­lus­ti­ge, son­dern auch Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl, der sowohl Fah­rer wie auch die Trak­to­ren seg­ne­te. Dabei mahn­te er ins­be­son­de­re, auch in gemäch­li­che­rer Fahrt um Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und Rück­sicht­nah­me im Stra­ßen­ver­kehr, denn letzt­end­lich sei unser gan­zes Leben eine Pil­ger­fahrt. Beson­ders bewun­der­te er den mit einem Kreuz geschmück­ten Trak­tor. Auch Alt­öt­tings Bür­ger­meis­ter Ste­phan Ant­wer­pen lock­te das beson­de­re Moto­ren­ge­räusch auf den Kapell­platz – er über­gab an den Pil­ger­ju­bi­lar“ Anton Stei­nin­ger für des­sen zehn­ma­li­ge Teil­nah­me eine Urkun­de und bat die Wall­fah­rer: Bleibt’s uns treu!“ Als Durst­lö­scher bei der schwül­war­men Wit­te­rung spen­dier­te der Bür­ger­meis­ter für die Bull­dog-Len­ker ein süf­fi­ges Hell­bräu-Bier – aber natür­lich erst fürs Über­nach­tungs­quar­tier in Mit­ters­kir­chen und Umge­bung, ver­steht sich.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Am Glauben festhalten

Wenn ich nach Alt­öt­ting kom­me, geht’s mir immer gut“, sag­te Weih­bi­schof em. Josef Grün­wald, der als einer der geist­li­chen Beglei­ter – zusam­men mit Pfar­rer Luci­an Lun­gu und Dia­kon Andre­as Mar­tin – mit dem Augs­bur­ger Wall­fah­rer­ver­ein am 7. August am Gna­den­ort Unse­rer Lie­ben Frau weil­te. Aus Dank­bar­keit anläss­lich des Augs­bur­ger Frie­dens­fes­tes“ bzw. Reli­gi­ons­frie­dens (8. August), pil­gern Gläu­bi­ge der Diö­ze­se Augs­burg tra­di­tio­nell ins Herz Bay­erns. Zum Hin­ter­grund: Das Hohe Frie­dens­fest am 8. August ist seit 1950 ein gesetz­li­cher, auf die Stadt­gren­zen Augs­burgs begrenz­ter und welt­weit ein­zig­ar­ti­ger Fei­er­tag des Frie­dens. Es wird seit 1650 jedes Jahr gefei­ert. Sein Ursprung geht auf den West­fä­li­schen Frie­den von 1648 zurück, der das Ende der Unter­drü­ckung der Pro­tes­tan­ten wäh­rend des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges ein­lei­te­te. – Fried­vol­le Ein­drü­cke am Gna­den­ort der Got­tes­mut­ter und Botin des Frie­dens“ wünsch­te Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl und bedank­te sich bei allen Teil­neh­mern fürs Kom­men. Weih­bi­schof Grün­wald freu­te sich, in der Basi­li­ka Got­tes­dienst zu fei­ern: in Gemein­schaft mit der Got­tes­mut­ter Maria“. Dabei gedach­te er auch der zwei­ten Patro­nin Augs­burgs, der hl. Afra, deren Fest­tag auf den 7. August fällt. Weih­bi­schof Grün­wald rief dazu auf, Zeug­nis abzu­le­gen, das Wort Got­tes zu hören und sich in die­sem Schatz zu ver­tie­fen – das gebe der Kir­che Halt und Bestand. Der Haupt­ze­le­brant und Pre­di­ger gab sei­nen Mit­pil­gern mit auf den Weg: Hal­tet fest, am Wort des Glau­bens, dies ist der Grund, auf dem ihr steht!“ Am Ende des Got­tes­diens­tes wur­den die Wall­fah­rer über eine per­so­nel­le Ände­rung infor­miert: der bis­he­ri­ge Vor­stand des Augs­bur­ger Wall­fah­rer­ver­eins Her­mann Miche­ler sei aus gesund­heit­li­chen Grün­den zurück­ge­tre­ten, als Nach­fol­ger und Lei­ter der Diö­ze­san-Pil­ger­stel­le wur­de Dia­kon Andre­as Mar­tin beru­fen (im Bild rechts neben Weih­bi­schof Grün­wald). – Übri­gens: Zu sei­nem 85. Geburts­tag am 22. August wün­schen wir Weih­bi­schof Grün­wald Got­tes reichs­ten Segen!

Text und Foto: Ros­wi­tha Dorfner

2021 08 23 aoelfb augsburger friedenswallfahrt

An Maria orientieren

In der ers­ten August­wo­che waren 16 Fuß­pil­ger aus Kastl/​Opf. unter­wegs. Es war ihre 33. Fuß­wall­fahrt nach Alt­öt­ting. Bei ihrem 184 Kilo­me­ter-Marsch hat­ten sie idea­les Pil­ger­wet­ter mit wenig Regen, und alles hat gut geklappt, wie Pil­ger­lei­ter Josef Merz vor der Gna­den­ka­pel­le glück­lich berich­te­te. Grund zur Freu­de gab es auch für die lang­jäh­ri­ge Teil­neh­me­rin Resi Kreml, die zum 25. Pil­ger­ju­bi­lä­um eine Urkun­de über­reicht bekam. Sie trug beim Ein­zug am 7. August zum Kapell­platz das Vor­trags­kreuz. Beim Pil­ger­got­tes­dienst in der Gna­den­ka­pel­le, musi­ka­lisch umrahmt von Mar­kus Grimm­ei­sen am Flü­gel­horn – er hat­te auch für die musi­ka­li­sche Unter­stüt­zung unter­wegs gesorgt –, ent­schul­dig­te sich Pil­ger­pfar­rer“ Roland Klein aus Pom­mels­brunn für sei­ne ange­schla­ge­ne Stim­me. Er habe sich wohl etwas ver­kühlt ange­sichts der mor­gend­lich etwas küh­len und tags­über hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren. Doch es kom­me ja sowie­so in ers­ter Linie dar­auf an, was unser Herz spricht“. Aus­drück­lich äußer­te er die Hoff­nung, dass unse­re Zeit geseg­net wird. Lei­der hat­te er ein eben­so drin­gen­des wie trau­ri­ges Gebets­an­lie­gen an die Gna­den­mut­ter: für Mari­on (50), die an einem Krebs­lei­den ver­starb und ihren Ehe­mann und vier Kin­der hin­ter­ließ; der Pfar­rer bat vor allem um Kraft und Hil­fe für die Hin­ter­blie­be­nen. In sei­ner Pre­digt kri­ti­sier­te Pfar­rer Klein Struk­tur­re­for­men der Kir­che, die mehr Ver­wal­tungs­ar­beit bräch­ten, aber die Seel­sor­ge ver­küm­mern lie­ßen. Der Auf­trag eines Pries­ters sei ein ande­rer: den Men­schen in Not bei­zu­ste­hen, sie zu beglei­ten und ihnen Kraft aus dem Glau­ben her­aus zuzu­spre­chen“, beton­te er. Eine gute Zukunft für die Kir­che sieht Pfar­rer Klein am Vor­bild der Got­tes­mut­ter Maria: Selig ist die, die geglaubt hat!“ Am Ende des Got­tes­diens­tes wur­den die Kast­ler Fuß­pil­ger von Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl herz­lich begrüßt: Alle, die zur Mut­ter­got­tes pil­gern, fin­den Hei­mat bei unse­rer gro­ßen Für­spre­che­rin bei Gott.“

Text und Foto: Ros­wi­tha Dorfner

2021 08 23 aoelfb fusswallfahrt kastl

Corona getrotzt

2021 08 23 aoelfb fusswallfahrt freihung

Auch wenn auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie eine mehr­tä­gi­ge Fuß­wall­fahrt schwie­rig gewor­den ist – die Ober­pfäl­zer sind hart im Neh­men“: Am 7. August hat eine klei­ne Pil­ger­grup­pe aus Frei­hung bei Amberg in der nörd­li­chen Ober­pfalz nach vier­tä­gi­gem Fuß­marsch die Gna­den­ka­pel­le umrun­det – vor­an wur­de das Pil­ger­ta­ferl mit der Krö­nung Mari­ens getra­gen (sie­he Mari­en­sei­te 24), eine Dar­stel­lung aus der Frei­hun­ger Drei­fal­tig­keits­kir­che. Nor­ma­ler­wei­se sind sie als Teil­neh­mer bei der tra­di­tio­nel­len Schwan­dor­fer Fuß­wall­fahrt dabei, wie sie erzähl­ten. Aber die­se wur­de schon zum zwei­ten Mal Coro­na-bedingt abge­sagt – so haben sich die Frei­hun­ger in einer klei­nen Pri­vat­wall­fahrt auf den Weg nach Alt­öt­ting gemacht. Für ihr Glau­bens­zeug­nis und die Pil­ger­stra­pa­zen wur­den sie vor Ort ent­lohnt: In der St. Anna-Basi­li­ka nah­men sie am Pil­ger­got­tes­dienst des Augs­bur­ger Wall­fah­rer­ver­eins mit Weih­bi­schof em. Josef Grün­wald als Haupt­ze­le­bran­ten und Pre­di­ger teil (sie­he wei­ter oben).

Text und Foto: Ros­wi­tha Dorfner

Mit Humor

2021 08 23 aoelfb fusswallfahrt guenching

Schwül­war­me Tem­pe­ra­tu­ren, dann Regen­güs­se – es war alles dabei auf der fünf­tä­gi­gen Fußwall­fahrt aus Gün­ching in der Ober­pfalz nach Alt­öt­ting, wie die 10 Wall­fah­rer nach ihrer Ankunft am 17. August berich­te­ten. Theo Dirn­ho­fer, der die Wall­fahrt orga­ni­siert hat­te, äußer­te sich dank­bar, dass alle gut ange­kom­men sind. Zum 30. Mal dabei war Sepp Witt­mann, der die klei­ne Pil­ger­grup­pe mit dem Kreuz vor­an zur Basi­li­ka anführ­te, wo sie am 10.30 Uhr-Got­tes­dienst teil­nah­men. Er war es auch, der mit sei­ner humor­vol­len Art die Wall­fah­rer bei Lau­ne hielt – vor allem dann, als es unter­wegs aus Kübeln schüt­te­te“. Zeit­gleich mit den Gün­chin­ger Pil­gern war auch Pfar­rer Georg Flierl aus dem ober­pfäl­zi­schen Tir­schen­reuth am Gna­den­ort. Er befin­de sich auf Exer­zi­ti­en, wie er erzähl­te, und war zum 35. Mal nach Alt­öt­ting gepilgert.

Text und Foto: Ros­wi­tha Dorfner

Athletisch

2021 08 23 aoelfb wallfahrer pfarrer markus hartung

Für Pfar­rer Mar­kus Har­tung aus Rathenow/​Erzbistum Ber­lin gehört es zum Pflicht­pro­gramm“ ein­mal im Jahr eine Wall­fahrt nach Alt­öt­ting zu machen – egal ob mit Auto, Fahr­rad oder Zug. Von sei­nem Urlaubs-Ver­tre­tungs-Ort Altenmarkt/​Pongau im Salz­bur­ger Land hat er sich am ers­ten August-Wochen­en­de mit dem Fahr­rad ins Herz Bay­erns auf­ge­macht, denn Mari­en­wall­fahrts­or­te sind für ihn die eigent­li­chen Haupt­städ­te der Welt“. Da hält er es mit der Aus­sa­ge von Papst Johan­nes Paul II. So war es für Pfar­rer Har­tung eine gro­ße Ehre, am Gna­den­al­tar in der Hei­li­gen Kapel­le Got­tes­dienst zu fei­ern. Dass der ath­le­ti­sche Pries­ter in sei­nem drei­wö­chi­gen Jah­res­ur­laub wei­te Stre­cken mit dem Fahr­rad zurück­legt, gehört zu sei­nem Erho­lungs- und Fit­ness­pro­gramm“. Die­ses Jahr, so schätz­te er, wer­de er etwa 500 Kilo­me­ter mit dem Rad zurücklegen.

Text und Foto: Ros­wi­tha Dorfner

Fast 300 Kilometer mit dem Rad

Dass die Ober­pfäl­zer das Wall­fahrts­ge­sche­hen am Gna­den­ort domi­nie­ren, ist unbe­strit­ten. Aber auch aus ande­ren Regio­nen Bay­erns kom­men Wall­fah­rer an: am 13. August Rad­pil­ger aus dem schwä­bi­schen Aich­ach bei Augs­burg. Seit 1978 hal­ten sie mit einer Rad­wall­fahrt dem Gna­den­ort Unse­rer Lie­ben Frau die Treue, wie sie berich­te­ten. 30 Jah­re lang schaff­ten sie die wei­te Weg­stre­cke hin und zurück mit ins­ge­samt 285 km an einem Tag und füg­ten augen­zwin­kernd hin­zu: man wer­de schließ­lich älter und so gön­ne man sich die letz­ten Jah­re eine Pau­se mit Über­nach­tung. Fürs see­li­sche und leib­li­che Wohl ist in Alt­öt­ting bekannt­lich gut gesorgt.

Text und Foto: Ros­wi­tha Dorfner

2021 08 23 aoelfb radpilger aichach

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