„Das Staunen neu lernen“ – Dritte Altöttinger Fastenpredigt mit Pfarrer Franz Haringer

Redaktion am 16.03.2021

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Dritte Altöttinger Fastenpredigt: Pfarrer Franz Haringer aus Passau in der Pfarrkirche St. Josef.

Greift Gott in die Geschichte ein? Was diese Frage mit Umbrüchen und Krisen unserer Tage zu tun hat, damit beschäftigte sich Pfarrer Franz Haringer aus Passau in der dritten Altöttinger Fastenpredigt am 11. März um 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef – ein Heimspiel für Haringer, stammt er doch aus dem Altöttinger Süden.

Das The­ma sei­ner Pre­digt, Chris­tus, die Neu­heit Got­tes in Per­son – das Stau­nen neu ler­nen“, pass­te her­vor­ran­gend zum dies­jäh­ri­gen Wall­fahrts­mot­to Seht ich mache alles neu.“

2021 03 16 aoelfb altoettinger fastenpredigt franz haringer2 Foto: Roswitha Dorfner
Dritte Altöttinger Fastenpredigt: Pfarrer Franz Haringer aus Passau in der Pfarrkirche St. Josef.

Ein­gangs blick­te Harin­ger zurück auf die Weih­nachts­krip­pe: Vie­le Krip­pen­dar­stel­lun­gen spie­len sich vor einem ärm­li­chen Hin­ter­grund ab: der kar­ge Stall, das ein­ge­fal­le­ne Haus, viel­fach liegt das neu­ge­bo­re­ne Jesus­kind in einer rich­ti­gen Rui­nen­land­schaft, umge­ben von zer­bro­che­nen Tem­pel­wän­den und umge­stürz­ten Stein­säu­len … ein siche­rer Hin­weis: das Kind von Maria wird in Armut gebo­ren, nicht im Prunk der Paläs­te Jeru­sa­lems.“ Doch die Rui­nen in vie­len unse­rer Krip­pen drück­ten noch mehr aus: Jesus kom­me damals, vor 2.000 Jah­ren, in eine Welt, die viel­fach am Ende sei, die mit ihrer Weis­heit am Ende sei, deren gro­ße Idea­le nun­mehr Rui­nen glichen.

Hier sah Harin­ger durch­aus Par­al­le­len zum Alten Tes­ta­ment mit vie­len Fra­ge­zei­chen in reli­giö­ser Hin­sicht: Auch das Volk Isra­el hader­te mit den Miss­stän­den sei­ner Zeit und hin­ter­frag­te Got­tes Ein­grei­fen in die Geschich­te, sei­ne Wie­der­kunft, Got­tes Macht über Leben und Tod und dar­über hin­aus, über Gerech­tig­keit auf die­ser Erde. Doch dann habe Gott ein­ge­grif­fen in die Geschich­te, durch die Geburt sei­nes Soh­nes Jesus Chris­tus. Ant­wort auf all unse­re Fra­gen gebe Gott allein, aller­dings anders als nach unse­ren Vor­stel­lun­gen: im Mensch­sein. Dabei tei­le Gott mit uns alle Höhen und Tie­fen, auch die dunk­len Momen­te, selbst den Tod, so der Fas­ten­pre­di­ger: Gott zeigt sich uns als Lie­be und will uns zur Lie­be befä­hi­gen – wenn das kein Grund ist, das Stau­nen neu zu ler­nen?“ Was Jesus von Naza­ret uns vor­ge­lebt habe, sein Lei­den am Kreuz und der Oster­sieg sei eine Ant­wort, die alles Fra­gen der Men­schen weit übersteige.

Pfar­rer Harin­ger zeig­te sich voll hoff­nungs­fro­her Zuver­sicht. Mehr als Chris­tus, die Neu­heit Got­tes in Per­son“, kön­ne Gott uns nicht geben: In ihm sind wirk­lich alle unse­re Fra­gen beant­wor­tet, grö­ßer und über­wäl­ti­gen­der, als wir es erah­nen konn­ten!“ Er schloss mit einem Zitat von Papst em. Bene­dikt XVI.: Es ist sicher ein Para­dox, dass der unend­li­che Gott als mensch­li­che Per­son in die end­li­che Welt ein­ge­tre­ten ist. Aber es ist genau die Ant­wort, derer wir bedür­fen: eine unend­li­che Ant­wort, die sich den­noch für mich annehm­bar und zugäng­lich macht, indem sie sich end­lich macht‘ in einer mensch­li­chen Per­son, die den­noch der Unend­li­che ist.“

Als Kon­ze­le­bran­ten wirk­ten Stadt­pfar­rer Prä­lat Klaus Metzl und Kaplan Micha­el Oster­hol­zer. Das Chor­en­sem­ble unter Lei­tung von Anselm Ebner gab die Mis­sa bre­vis in F von J. G. Rhein­ber­ger zum Besten.

Text: red, Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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