Das glauben wir

Dem Eucharistischen Herrn begegnen

Michael Glaß am 14.09.2021

2021 09 13 aoelfb ausstellung eucharistie3 Foto: Roswitha Dorfner
Eucharistische Orte: Besucher in der Ausstellung im Kreuzgang der Stiftspfarrkirche. Vorne sind Schau-Tafeln zum „Ewigen Licht“ und zur Erstkommunion zu sehen.

Am 11. September, genau 15 Jahre nach dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Altötting, hat Altöttings Wallfahrtsrektor und Stadtpfarrer Prälat Klaus Metzl im Kreuzgang der Stiftspfarrkirche die Ausstellung „Eucharistische Orte“ eröffnet.

Die­se soll nicht nur den Blick zurück auf das Ereig­nis, son­dern vor allem auch den Blick in die Gegen­wart und in die Zukunft rich­ten und somit die Aktua­li­tät und Bot­schaft die­ses Tages leben­dig hal­ten“, wie Prä­lat Metzl erklär­te. Ein Papst sol­le ins­be­son­de­re sei­ne Brü­der und Schwes­tern im Glau­ben stär­ken“, erklär­te er, und das hat Bene­dikt XVI. auf sei­ner Pas­to­ra­len Rei­se nach Bay­ern getan und ein­mal mehr gezeigt: Wer glaubt, ist nicht allein.“

„Schatz der Kirche“

Prof. Dr. Han­ne­lo­re Putz, Direk­to­rin des Archivs des Bis­tums Pas­sau, hat die Aus­stel­lung maß­geb­lich kon­zi­piert. Im Fol­gen­den erläu­tert sie, deren Ent­ste­hung, Inhalt und Ziel:

2021 09 13 aoelfb ausstellung eucharistie1 Foto: Roswitha Dorfner
Ausstellung „Eucharistische Orte“ in Altötting: Links Prof. Dr. Hannelore Putz, die die Ausstellung maßgeblich konzipierte; rechts Generalvikar Josef Ederer.

Am 11. Sep­tem­ber 2006 besuch­te Papst Bene­dikt Alt­öt­ting. Die hl. Mes­se am Kapell­platz, das stil­le Gebet in der Gna­den­ka­pel­le und in der Anbe­tungs­ka­pel­le – noch heu­te den­ken Vie­le an die­ses Ereig­nis zurück. Papst Bene­dikt for­der­te die Gläu­bi­gen auf, es zu lie­ben, beim Herrn zu sein“. Denn die stän­di­ge Gegen­wart des Herrn in sei­nem Sakra­ment“ sei der eigent­li­che Schatz der Kirche“.

Damals hat­te Bischof Wil­helm Schraml die heu­ti­ge Anbe­tungs­ka­pel­le am Ort der Alten Schatz­kam­mer errich­tet. Frei­lich wur­de sie zunächst nicht unwi­der­spro­chen in Alt­öt­ting ange­nom­men, brach sie doch in das jahr­hun­der­te­al­te Gefü­ge des Kapell­plat­zes ein. Inzwi­schen aber ist sie zu einem fest eta­blier­ten und leben­di­gen Ort Eucha­ris­ti­scher Anbe­tung gewor­den. Seit 2011 wird der Herr im Aller­hei­ligs­ten Sakra­ment durch­ge­hend ange­be­tet – 24 Stun­den, 7 Tage die Woche, Tag und Nacht.

15 Jah­re Anbe­tungs­ka­pel­le und 10 Jah­re durch­ge­hen­de Eucha­ris­ti­sche Anbe­tung in der Anbe­tungs­ka­pel­le haben den Impuls für die nun im Kreuz­gang der Stifts­kir­che zu sehen­den Aus­stel­lung gege­ben über Begeg­nun­gen mit dem Eucha­ris­ti­schen Herrn“ und über beson­de­re Eucha­ris­ti­sche Orte in Altötting“.

Ausstellung „Eucharistische Orte“ – Impressionen

In 16 Tafeln möch­te die Aus­stel­lung dar­auf auf­merk­sam machen, dass der Eucha­ris­ti­sche Herr“ uns durch unser gesam­tes Leben hin­durch beglei­tet – in der Erst­kom­mu­ni­on begeg­nen wir ihm zum ers­ten Mal, in der Kran­ken­kom­mu­ni­on geht der Herr mit uns durch die beson­ders schwe­ren Etap­pen unse­res Lebens, in jeder Eucha­ris­tie­fei­er dür­fen wir ihn in uns auf­neh­men. Er will stän­di­ger Gast und Beglei­ter in unse­rem Her­zen sein. Weil er uns fand, kön­nen wir ihn suchen mit unse­rer Lie­be.“ (Karl Rah­ner) In Eucha­ris­tie und Sakra­ment der Ver­söh­nung begeg­nen wir dem Herrn so nahe, wie wir es zulassen.

Dabei dür­fen wir ihn in gro­ßer Gemein­schaft eben­so sehr suchen wie allein. An Fron­leich­nam, wäh­rend des jähr­li­chen Open-Air-Fes­ti­vals der Gemein­schaft Emma­nu­el, in den regel­mä­ßi­gen Aben­den von Night­fi­re“, beim Kon­gress Ado­ra­tio“ – in all die­sen Ver­an­stal­tun­gen fin­den wir zur Anbe­tung und zum Lob­preis in gro­ßer Gemeinschaft.

Doch gibt es das gan­ze Jahr hin­durch in Alt­öt­ting eine Rei­he von Orten der Eucha­ris­ti­schen Anbe­tung, an denen jeder Gläu­bi­ge ganz indi­vi­du­ell für sich die Nähe zum Herrn in beson­de­rer Wei­se erfährt – am längs­ten ist dies bei den Schwes­tern vom Hl. Kreuz der Fall, die seit vie­len Jahr­zehn­ten stell­ver­tre­tend für die gesam­te Gemein­de der Gläu­bi­gen anbe­ten und die immer offen sind für Mit­be­ten­de. Im Sankt Gri­g­ni­on Senio­ren­haus und in der Josephs­burg der Gemein­schaft Emma­nu­el beten Alte und Jun­ge regel­mä­ßig vor dem aus­ge­setz­ten Aller­hei­ligs­ten. Gemein­sam mit der Anbe­tungs­ka­pel­le am Kapell­platz schaf­fen sie gleich­sam einen beten­den Kreis um die Gna­den­ka­pel­le. Damit wird beson­ders deut­lich, dass Maria die Mut­ter der Kir­che und die Hil­fe der Chris­ten ist – ihr Ja“ erst hat unser Ja“ mög­lich gemacht.

Der Herr ist immer gegen­wär­tig, die Türen des Taber­na­kels tren­nen nicht, sie machen mit dem Ewi­gen Licht sei­ne All­ge­gen­wart sicht­bar. Und doch wird der Herr in der Eucha­ris­ti­schen Anbe­tung nicht sel­ten leich­ter, ein­dring­li­cher und inten­si­ver erfahr­bar. Die 16 Tafeln füh­ren ein in die Eucha­ris­ti­sche Anbe­tung und geben gleich­zei­tig Impul­se für das eige­ne Gebet.

Text: Prof. Dr. Han­ne­lo­re Putz / Micha­el Glaß; Fotos: Ros­wi­tha Dorfner 

Wieder eine betende Kirche werden – Gedenk-Gottesdienst zum Papst-Besuch 2006

Mit einem Gedenk-Got­tes­dienst in der Stift­s­pfarr­kir­che hat Alt­öt­ting an den Besuch von Papst Bene­dikt XVI. am 11. Sep­tem­ber vor 15 Jah­ren erin­nert. Bischof em. Wil­helm Schraml appel­lier­te in sei­ner Pre­digt, dafür zu sor­gen, dass wir wie­der eine beten­de Kir­che werden“.

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Gedenk-Gottesdienst zum Papst-Besuch 2006: Bischof em. Wilhelm Schraml bei seiner Predigt in der Stiftspfarrkirche; im Hintergrund Altöttings Wallfahrtsrektor und Stadtpfarrer Prälat Klaus Metzl.

Sie war frei­lich das Haupt-The­ma des Abends: die Anbe­tungs­ka­pel­le. In dem klei­nen goti­schen Raum an der Nord­sei­te der Stift­s­pfarr­kir­che befin­det sich eine gol­de­ne Mons­tranz mit dem Aller­hei­ligs­ten auf einem Ori­gi­nal­stein der Münch­ner Mari­en­säu­le. 24 Stun­den, sie­ben Tage die Woche wird hier gebe­tet. Und der ers­te Beter war kein Gerin­ge­rer als Papst Bene­dikt XVI. bei sei­nem Alt­öt­ting-Besuch 2006. Für mich war und bleibt die­ser Tag ein abso­lu­ter Höhe­punkt in mei­nem bischöf­li­chen Wir­ken“, sag­te Bischof Schraml in sei­ner Pre­digt, denn: Ein Ort in Alt­öt­ting, wo wir Chris­tus anbe­ten kön­nen in der Hl. Eucha­ris­tie – das fehl­te damals.“ Ein blei­ben­des Erin­ne­rungs-Geschenk“ des Paps­tes nann­te Alt­öt­tings Wall­fahrts­rek­tor und Stadt­pfar­rer Prä­lat Klaus Metzl die Anbe­tungs­ka­pel­le, als er die Besu­cher zum Got­tes­dienst begrüß­te – u.a. nah­men auch Bür­ger­meis­ter Ste­phan Ant­wer­pen und Zwei­te Bür­ger­meis­te­rin Chris­ti­ne Burg­hart teil.

Bischof Schraml nutz­te sei­ne Pre­digt auch zu einem klei­nen Rück­blick: u.a. erin­ner­te er dar­an, dass es Bene­dikt XVI. selbst war, der ihn im Vor­feld sei­nes Besu­ches dazu ermun­tert habe, die Kapel­le trotz auch eini­ger Wider­stän­de ein­zu­rich­ten. Vor allem aber erklär­te er, wie­so ihm die­se Kapel­le ein so gro­ßes Her­zens­an­lie­gen war und ist. Der inners­te Kern christ­li­cher Fröm­mig­keit ist die Anbe­tung des Herrn“, stell­te er fest.

Mit Blick auf die beten­de Urge­mein­de“ (Apg 1,13ff) erklär­te er: Die Kir­che lebt und wächst von der ers­ten Stun­de an von innen her­aus – von der Gemein­schaft und vom Gebet zum Hl. Geist.“ Dazu wol­le uns auch die Got­tes­mut­ter Maria ermun­tern. Sie wol­le uns hin­füh­ren, wo uns Chris­tus ganz nahe ist, sieht und hört, uns in sein Herz ein­schlie­ßen möch­te“. Vor allem auch mit Blick auf die aktu­el­len Kri­sen in der Kir­che beton­te Bischof Schraml: Die Got­tes­mut­ter Maria will uns zu Chris­tus füh­ren – sie will uns hel­fen, dass unse­re Kir­che wie­der das wird, was sie von Anfang an war: eine beten­de Kir­che.“ So wer­de die Kir­che von innen her­aus erstarken.

Text: Micha­el Glaß, Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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Gedenk-Gottesdienst zum Papst-Besuch 2006 in der Altöttinger Stiftspfarrkirche: Wallfahrtsrektor und Stadtpfarrer Prälat Klaus Metzl bei der Feier der Eucharistie.
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Ausstellung „Eucharistische Orte“: Stadtpfarrer Prälat Klaus Metzl (3.v.l.) und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Luise Hell besuchten mit den neuen Kaplänen Br. Michael Gerhard Kassler (l.), Br. Martin Paul Thaller (2.v.r.) und dem neuen Pastoralpraktikanten Jan Kolars (r.) die Ausstellung.

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