Kirche vor Ort

Aus der Quelle schöpfen – 400 Jahre 14-Nothelfer-Bruderschaft Margarethenberg

Redaktion am 20.10.2021

2021 10 20 aoelfb pfarrkirche margarethenberg bischof oster Foto: Wolfgang Terhörst
Bischof Stefan Oster während der Eucharistiefeier zum Jubiläum 400 Jahre 14-Nothelfer-Bruderschaft Margarethenberg.

Beim Festgottesdienst in Margarethenberg (Pfarrverband Burgkirchen a. d. Alz) zum Jubiläum der Nothelfer-Bruderschaft erklärte Bischof Stefan Oster, welche Kraft uns der Glaube an Fürsprecher bei Gott verleiht und woraus dieser sich speist.

2021 10 20 aoelfb pfarrkirche margarethenberg nothelfer altar Foto: Wolfgang Terhörst
14-Nothelfer-Altar in Margarethenberg.

Inko­gni­to immer­hin sei er ja schon zwei­mal hier gewe­sen, ent­geg­ne­te Bischof Ste­fan Oster auf die Begrü­ßung als Haupt­ze­le­brant des Fest­got­tes­diens­tes in der Pfarr­kir­che Mar­ga­re­then­berg zum 400-jäh­ri­gen Bestehen der ört­li­chen 14-Not­hel­fer-Bru­der­schaft. Dar­in wur­de näm­lich die Freu­de dar­über geäu­ßert, dass – solan­ge sich die Bewoh­ner zurück­er­in­nern könn­ten – erst­mals ein Bischof in St. Mar­ga­re­ta eine hl. Mes­se zelebriere.

Zur gelös­ten Stim­mung pass­te das herr­li­che Wet­ter, bei dem zuvor der fei­er­li­che Kir­chen­zug mit Fah­nen­ab­ord­nun­gen den Berg hin­auf zur schön geschmück­ten Pfarr­kir­che gezo­gen war. Dort fühl­te sich Bischof Ste­fan schon allein des­halb hei­misch, wie er bekann­te, weil die Fres­ken von Johann Bap­tist Zim­mer­mann († 1758) geschaf­fen wor­den sei­en – genau wie vie­le Räu­me im Klos­ter Bene­dikt­beu­ern, wo er vie­le Jah­re leb­te und lehrte.

In sei­ner Pre­digt wür­dig­te der Bischof die wun­der­ba­re, leben­di­ge Glau­bens­tra­di­ti­on“ der Not­hel­fer-Bru­der­schaft. Die­se ste­he damit im Dienst der Evan­ge­li­sie­rung, auch der heu­te viel zitier­ten Neu-Evan­ge­li­sie­rung. Denn um die Bot­schaft Chris­ti ver­kün­den zu kön­nen, müss­ten wir immer auch zurück­ge­hen zu den Ursprün­gen, zu den Quel­len. Eine sol­che Quel­le sei auch die vor 400 Jah­ren gegrün­de­te Bru­der­schaft. Damit die Quel­le leben­dig wei­ter­spru­delt, hat­te Oster gleich noch einen Tipp parat: War­um nicht ein Gebet for­mu­lie­ren an die Not­hel­fer und die Got­tes­mut­ter, dass jedes Mit­glied sich dann ver­pflich­tet regel­mä­ßig zu beten? Und war­um nicht ein Pro­jekt fin­den, dass man dann zusam­men unter­stützt? Denkt doch mal drü­ber nach“, so der Diözesanbischof.

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Stolzes Glaubenszeugnis: Hoch auf dem Margarethenberg zwischen Garching und Burgkirchen an der Alz thront die Pfarrkirche mit dem eindrucksvollen 14-Nothelfer-Altar.

Dass die Ver­eh­rung der Not­hel­fer kei­nes­falls aus der Zeit gefal­len sei, beton­te er anschlie­ßend: Wir dür­fen das glau­ben, dass die Hei­li­gen für uns Für­spre­cher bei Gott sind!“ Die Mär­ty­rer ver­ehr­ten wir dabei beson­ders, so Oster, weil wir ahnen, dass sie ein Ver­hält­nis zu Gott haben, das ihnen wich­ti­ger ist als ihr eige­nes Leben“. Genau das sei das Wich­tigs­te, wenn wir als Chris­ten wach­sen woll­ten: unser Ver­hält­nis zu Gott, zu Jesus. Die Schwie­rig­kei­ten der Welt gin­gen nicht weg, wenn wir Chris­tus tie­fer lieb­ten – aber sie sei­en leich­ter zu tra­gen. Unser Glau­be sei kei­ne Ver­nei­nung der Welt, so Bischof Ste­fan, er bedeu­te viel­mehr weni­ger Abhän­gig­keit von welt­li­chen Din­gen und eine grö­ße­re Fähig­keit, mit irdi­schen Her­aus­for­de­run­gen umzu­ge­hen. Mit Bezug auf das Glau­bens­zeug­nis von Edith Stein bekräf­tig­te Oster, dass wir Chris­ten auch in dun­kels­ten Stun­den noch trost­voll für ande­re wir­ken könn­ten – weil wir wüss­ten: Wir sind anders­wo schon zu Hau­se!“ Dank wur­de auch der Scho­la des Mar­ga­re­then­ber­ger Kir­chen­chors zuteil, die den Got­tes­dienst musi­ka­lisch wun­der­bar gestal­tet hatten.

Aus der Tie­fe sol­cher Erfah­run­gen kön­ne auch die 14-Not­hel­fer-Bru­der­schaft Mar­ga­re­then­berg segens­reich wir­ken, hel­fen, dass ande­re sich von Gott berüh­ren las­sen: Dan­ke, Gott seg­ne Sie!“

Nach dem Fest­got­tes­dienst, an dem als wei­te­re Zele­bran­ten Orts­pfar­rer P. Witold Kumann, des­sen Vor­gän­ger Pfr. Micha­el Brunn und Pfarr­vi­kar Antho­ni Gudi­pal­li mit­wirk­ten, ver­sam­mel­ten sich die Teil­neh­mer – dar­un­ter Bür­ger­meis­ter Johann Kri­chen­bau­er – auf dem Kir­chen­vor­platz. Bei einem Steh­emp­fang mit musi­ka­li­scher Beglei­tung durch die Burg­kir­che­ner Pius­blä­ser gab es neben kur­zen Gruß­wor­ten viel Gele­gen­heit zur Begeg­nung mit Bischof Ste­fan Oster – die­ses Mal nicht inkognito.

Text und Fotos: Wolf­gang Terhörst

Die 14-Not­hel­fer-Bru­der­schaft in der Pfar­rei Mar­ga­re­then­berg ist ein­zig­ar­tig im Bis­tum Pas­sau. Ihre Geschich­te reicht bis in das aus­ge­hen­de 13. Jahr­hun­dert zurück, sie über­leb­te Säku­la­ri­sa­ti­on wie Welt­krie­ge und ist nach 400 Jah­ren noch immer aktiv. Einen his­to­ri­schen Rück­blick lesen Sie in der aktu­el­len Aus­ga­be Nr. 43 des Alt­öt­tin­ger Liebfrauenboten.

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