Kirche vor Ort

„Macht euch keine Sorgen“ – 125 Jahre Heilig-Kreuz-Schwestern in Altötting

Redaktion am 20.10.2021

2021 10 20 aoelfb 125 jahre heilig kreuz schwestern altoetting5 Foto: Roswitha Dorfner
125 Jahre Heilig-Kreuz-Schwestern in Altötting: Von der Herzlichkeit der Heilig-Kreuz-Schwestern angesteckt, warfen die Besucher am Tag der offenen Tür gerne einen Blick hinter die Klostertüren – darunter Pfarrgemeinderatsvorsitzende Luise Hell und Bürgermeister Stephan Antwerpen.

Die Heilig-Kreuz-Schwestern in Altötting gestalteten ihr 125-jähriges Jubiläum als „familiäre“ Feier im Provinzhaus mit Gottesdienst, Festvortrag und „Tag der offenen Tür.

Am 16. Okto­ber im 125. Jubi­lä­ums­jahr ihrer Ordens­nie­der­las­sung am Gna­den­ort hat­ten die Alt­öt­tin­ger Hei­lig Kreuz-Schwes­tern Grund zu dan­ken, aber auch zu fei­ern: die Schwes­tern­ge­mein­schaft mit Pro­vinz­lei­te­rin Schwes­ter Mari­ka Wip­pen­beck luden ein zum Jubi­lä­ums­got­tes­dienst in die Herz-Jesu-Anbe­tungs­kir­che des Pro­vinz­hau­ses in der Kres­zen­tia­heim­stra­ße. Aus dem schwei­ze­ri­schen Men­zin­gen, dem eigent­li­chen Grün­dungs­ort der fran­zis­ka­ni­schen Schwes­tern­ge­mein­schaft, kam die Gene­ral­obe­rin Schwes­ter Dori­na mit Gene­ral­rä­tin Schwes­ter Rose Paul ange­reist. Auch Bischof em. Wil­helm Schraml war anwesend. 

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125 Jahre Heilig-Kreuz-Schwestern in Altötting: Festredner Christian Haringer (l.), dessen Bruder und Hauptzelebrant Pfr. Franz Haringer (M.) und Provinzleiterin Sr. Marika Wippenbeck.

Inter­es­san­te Infor­ma­tio­nen über das Leben und Wir­ken der Hei­lig Kreuz-Schwes­tern ver­mit­tel­te am Nach­mit­tag ein Tag der offe­nen Tür“: sowohl beim sehr leben­dig und anschau­lich gehal­te­nen Fest­vor­trag von Chris­ti­an Harin­ger als auch bei auf­ge­teil­ten Füh­run­gen in den ver­schie­de­nen zweck­ge­bun­de­nen Häu­sern der Ordens­ge­mein­schaft. Die Gäs­te erfuh­ren viel über das Ordens­le­ben inner­halb und außer­halb der Klos­ter­mau­ern, die vor­bild­li­che Ver­sor­gung der alten und kran­ken Schwes­tern, über Ange­bo­te zu Exer­zi­ti­en und Tagen der Stil­le, Ein­bli­cke in die klos­ter­in­ter­ne Bäcke­rei und Wäsche­rei usw. Die herz­li­che und fami­liä­re Atmo­sphä­re, lie­be­voll gestal­te­te herbst­li­che Arran­ge­ments an Tür­ein­gän­gen wie auf Tischen und natür­lich das son­ni­ge Jubi­lä­ums­wet­ter“ lock­ten vie­le ins Provinzhaus.

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125 Jahre Heilig-Kreuz-Schwestern in Altötting: Pfr. Franz Haringer bei der Eucharistiefeier.

Macht Euch kei­ne Sor­gen …“ – die­sen bibli­schen Zuspruch aus dem Tages­evan­ge­li­um (Lk 12, 8 – 12) bekräf­tig­te der Ordens­be­auf­trag­te für die Diö­ze­se Pas­sau, Pfar­rer Franz Harin­ger als Haupt­ze­le­brant des Jubi­lä­ums­got­tes­diens­tes mehr­fach. Ganz ihrem Ordens­mot­to Im Kreuz ist Heil“ fol­gend hät­ten die Hei­lig-Kreuz-Schwes­tern selbst schwie­rigs­te Situa­tio­nen in Not- und Kriegs­zei­ten gemeis­tert und stets ganz im Ver­mächt­nis ihrer Gön­ne­rin Kres­zen­tia Löff­ler sowohl mis­sio­na­ri­sches Wir­ken als auch Eucha­ris­ti­sche Anbe­tung vor­bild­lich ver­eint, so Pfr. Harin­ger in sei­ner Pre­digt. Den Schwes­tern lie­ge die Begeg­nung ins­be­son­de­re mit der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on sehr am Her­zen: Dass sie jun­ge Men­schen errei­chen‘, das sehen wir mit Freu­de und Bewun­de­rung, auch was den Schwes­tern-Nach­wuchs betrifft.“ Mis­si­on und Sen­dung jun­ger Men­schen wer­de aber laut Harin­ger nur frucht­bar, wenn alles einer Samm­lung auf Gott hin ent­sprin­ge. Ordens­grün­de­rin Mut­ter Ber­nar­da habe das so erklärt: Gott ver­langt nur unse­re Hin­ga­be – der äuße­re Erfolg ist sei­ne Sache.“

Als Kon­ze­le­bran­ten stan­den Pfr. Harin­ger in der Herz-Jesu-Anbe­tungs­kir­che Dekan Heri­bert Schau­er (Neuöt­ting) und Kapu­zi­ner­pa­ter Br. Mari­nus Par­zin­ger (Alt­öt­ting) zur Sei­te, assis­tiert von Dia­kon Bru­der Andre­as Unter­hu­ber aus dem öster­rei­chi­schen Augus­ti­ner-Chor­her­ren­stift Reichersberg.

Impressionen von der Jubiläumsfeier

Gro­ßer Dank galt der stim­mi­gen musi­ka­li­schen Jubi­lä­ums­got­tes­dienst-Gestal­tung durch Schwes­ter Karin an der Orgel, Vero­ni­ka Bruck­mei­er mit Trom­pe­te und einer Scho­la. Für zünf­ti­ge musi­ka­li­sche Ein­la­gen sorg­te im Frei­en eine Blas­mu­sik aus Rei­schach. Auf­ge­stell­te Bän­ke und Tische luden bei Kaf­fee und Kuchen zum gemüt­li­chen Ver­wei­len und Unter­hal­ten ein. Die tie­ri­schen Neu­zu­gän­ge auf dem Klos­ter­ge­län­de – drei Alpa­kas und fünf Hüh­ner – erfreu­ten nicht nur die Besu­cher, son­dern ins­be­son­de­re auch die Her­zen der älte­ren Klos­ter­frau­en, stam­men doch vie­le aus einem bäu­er­li­chen Anwe­sen, wie Obe­rin Sr. Mari­ka Wip­pen­beck erklärte. 

Und wer es am 16. Okto­ber schaff­te, eine Tüte mit frisch geern­te­ten Kar­tof­feln exakt auf 1 kg zu fül­len, der durf­te die­se als kos­ten­freie Jubi­lä­ums­zu­ga­be mit nach Hau­se neh­men – Hei­lig-Kreuz-Schwes­ter Fran­zis­ka hat­te da frei­lich unter Gewäh­rung eines Schwes­tern­bo­nus“ leich­tes Spiel.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Aus Alt­öt­ting in die Welt: Im Früh­jahr 1896 betrat mit Schwes­ter Elek­ta Kal­ten­bach zum ers­ten Mal eine Schwes­ter vom Hei­li­gen Kreuz Alt­öt­tin­ger Boden. Sie war auf der Suche nach einer geeig­ne­ten Immo­bi­lie, um in Alt­öt­ting ein Mis­si­ons- und Anbe­tungs­haus zu grün­den. Den Auf­trag dazu hat­te sie von ihrer Obe­rin im fer­nen Men­zin­gen in der Schweiz erhal­ten, wo die 1844 gegrün­de­te Kon­gre­ga­ti­on ihren Sitz hat. Der Orden fass­te Fuß und ist seit nun­mehr 125 Jah­ren nicht mehr aus dem Gna­den­ort weg­zu­den­ken. Den his­to­ri­schen Rück­blick von Chris­ti­an Harin­ger zum 125-jäh­ri­gen Jubi­lä­um der Hei­lig-Kreuz-Schwes­tern in Alt­öt­ting lesen Sie in der aktu­el­len Aus­ga­be Nr. 43 des Alt­öt­tin­ger Liebfrauenboten.

2021 10 20 aoelfb herz jesu anbetungskirche altoetting rohbau 1915 Foto: Provinzarchiv Altötting
Gründungsauftrag erfüllt: Die Errichtung der Herz-Jesu-Kirche in Altötting schuf einen würdigen Raum für die Ewige Anbetung. Das Bild zeigt den Rohbau im Jahr 1915 (im Hintergrund das „Kreszentiaheim“).

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